Wirtschaftsexperten prognostizieren langfristig sinkende Energiepreise

Wirtschaftsexperten prognostizieren langfristig sinkende Energiepreise

13.09.2022 | Energienachrichten

Nach Einschätzung von Ökonomen ist die aktuelle Energiepreisexplosion in Deutschland und Europa ein regional und zeitlich begrenztes Phänomen, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg. Langfristig, so lautet die Prognose, werden die Kosten für Sprit, Gas und Strom wieder sinken.

Energiemärkte ordnen sich neu

Der Präsident des Münchener ifo-Instituts, Clemens Fuest, spricht im Interview mit der Zeitung Tagesspiegel von einem Sinken der Energiepreise auf lange Sicht: "Wenn wir uns die weltweite Energieversorgung ansehen, sind die Veränderungen durch den Krieg begrenzt." Russland werde sein Gas und Öl künftig an neue Abnehmer verkaufen. Diese würden dann weniger Gas aus anderen Quellen beziehen, was wiederum nach Europa fließe.

Längerfristig sei daher von einer "Entlastung auf der Angebotsseite" auszugehen, allerdings zu hohen Kosten: "Der Umbau der Infrastruktur ist teuer, trotzdem sollten die Preise nach einiger Zeit wieder sinken", sagt Fuest.

Leichte Entspannung bei europäischen Energiepreisen

Aber auch kurz- und mittelfristig zeichnen sich bereits leichte Entspannungseffekte ab. Seit etwa zwei Wochen zeigt der europäische Gaspreistrend nach unten, und das trotz des russischen Lieferstopps über Nord Stream 1. Dies wirkt sich unmittelbar entlastend auf den Strompreis aus, der angesichts der besonderen europäischen Marktstruktur (Merit-Order-Prinzip) derzeit stark vom Gaspreis abhängig ist.

Am Ölmarkt, der weniger stark von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen ist als der Gasmarkt, gehen die Preise bereits seit dem Sommer zurück.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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