Die Bundesregierung hat vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise und allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten ein drittes Entlastungspaket beschlossen. Es umfasst unter anderem eine Strompreisbremse für Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen.
Die Parteispitzen der Regierungskoalition stellten die Inhalte des Entlastungspakets am gestrigen Sonntag nach langen Verhandlungen vor. Unter anderem soll eine Strompreisbremse für den Basisverbrauch von Haushalten und Gewerbetreibenden eingeführt werden.
Finanzieren will die Bundesregierung diese Maßnahme durch die Abschöpfung von übermäßigen Gewinnen in Teilen der Energiebranche, die in den zurückliegenden Monaten durch drastisch gestiegene Energiepreise angefallen sind. Die Stromerzeugungskosten der Betreiber von Wind- und Solarparks, aber auch von Kohle- und Atomkraftwerken sind momentan deutlich niedriger als die von Gaskraftwerken, letztere bestimmen am europäischen Strommarkt jedoch den Preis. Die dadurch entstehenden Gewinne will die Regierung - vorzugsweise durch ein gemeinsames Vorgehen auf europäischer Ebene - abschöpfen, um damit die steigenden Strompreise zu dämpfen.
Im Beschlusspapier der Koalition heißt es: "Den Privathaushalten kann so eine gewisse Menge Strom zu einem vergünstigten Preis gutgeschrieben werden." Die Verbraucher würden "finanziell spürbar entlastet und gleichzeitig bleibt ein Anreiz zum Energiesparen erhalten." Auch für kleine und mittelständische Unternehmen, die Strom zu standardisierten Versorgertarifen beziehen, soll diese Regelung gelten.
Nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz umfasst dieses dritte Entlastungspaket ein Gesamtvolumen von mehr als 65 Milliarden Euro. Weitere darin enthaltene Hilfen, die sich direkt auf die gestiegenen Strom- und Gaspreise beziehen, sind:
-> mehr Informationen: Was ist die Strompreisbremse?
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de