Strommix in Deutschland 2022: Kohle knapp vor Windkraft

Strommix in Deutschland 2022: Kohle knapp vor Windkraft

10.06.2022 | Energienachrichten

Der in Deutschland erzeugte Strom stammte im ersten Quartal 2022 erneut mehrheitlich aus klimaschädlichen Energieträgern. Wie das Statistische Bundesamt aktuell mitteilt, ist der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch deutlich gestiegen.

Knapp 53 Prozent des Stroms in Deutschland ist klimaschädlich

Im ersten Jahresviertel lieferten die konventionellen Energien (Kohle, Gas, Kernkraft) laut Statistik insgesamt 52,9 Prozent des Stroms in Deutschland - rund acht Prozent weniger als im ersten Quartal 2021. Bislang konnten die erneuerbaren Energien die konventionellen lediglich im Corona-Jahr 2020 überflügeln. Wind, Sonne, Wasser und Biomasse kommen aktuell auf einen Anteil von 47,1 Prozent am deutschen Strommix.

Mehr Kohle, weniger Gas

Wie im Vorjahresquartal ist die Kohle auch in den ersten drei Monaten 2022 der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung. Die Einspeisung von Kohlestrom stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,5 Prozent auf einen Anteil von 31,5 Prozent am deutschen Strommix. Demgegenüber sank die Stromerzeugung aus Erdgas um 17 Prozent auf einen Anteil von 13 Prozent.

Infolge der Abschaltung dreier AKW halbierte sich der Anteil der Kernkraft am deutschen Strommix im Vorjahresvergleich und liegt aktuell nur noch bei sechs Prozent.

Wind und Sonne mit kräftigem Wachstum

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im Vergleich zum ersten Quartal 2021 deutlich um 21 Prozent. Die Windkraft wuchs um knapp 29 Prozent und liegt aktuell bei einem Anteil von gut 30 Prozent am deutschen Strommix. Die Photovoltaik legte um fast 35 Prozent zu und kletterte auf einen Anteil von inzwischen über sechs Prozent.

-> Strommix in Deutschland - Fakten und Zahlen

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

Kohlekraftwerk

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