Der Klimawandel lässt sich nur noch begrenzen, wenn die Politik sofort handelt und die Energiewende in den nächsten Jahren deutlich beschleunigt. Das sagt Klimaforscher und Leopoldina-Präsident Gerald H. Haug im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung.
"Wir haben noch zehn bis 15 Jahre Zeit, um alles zu unternehmen, damit wir das Ziel erreichen, die globale Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen", so Haug im Interview. "Dann aber ist diese Marke endgültig verloren. So wie das Ziel von 1,5 Grad, das nicht mehr zu schaffen ist." Die Folgen wie weniger Niederschlag und Trockenheit könnten dann Milliarden Menschen die Lebensgrundlagen entziehen.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, hat federführend Forderungen von Forschern aus aller Welt für den G7-Gipfel Ende Juni in Bayern zusammengestellt. In dieser Woche wurde das Papier ans Berliner Kanzleramt übergeben.
Das wichtigste Instrument im Kampf gegen den Klimawandel ist laut Haug ein globaler CO2-Preis, einhergehend mit sozialen Ausgleichsmechanismen. "Dies würde dann über den Welthandel gesteuert werden, Kohle sofort verteuern und den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen", so der Leopoldina-Präsident.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de