2021 wurden weltweit über 6,5 Millionen Elektroautos verkauft - doppelt so viele wie im Vorjahr. Auch der globale Marktanteil der E-Fahrzeuge hat sich binnen eines Jahres von 4,7 auf 9,5 Prozent mehr als verdoppelt.
Die Zahlen gehen aus dem aktuellen "Electric Vehicle Index" hervor, mit dem die internationale Unternehmensberatung McKinsey & Company regelmäßig die Entwicklung der E-Mobilität auf den 15 wichtigsten nationalen Märkten analysiert. Demnach geben Europa und China in Sachen Elektroauto derzeit den Takt vor: Während China mit einem Absatz von über drei Millionen batterieelektrischer Fahrzeuge und Plug-in-Hybride 2021 der weltgrößte Markt war, ist Europa mit einem e-mobilen Marktanteil von fast 20 Prozent aller Neufahrzeuge weltweite Spitze.
Die Top-8-Länder beim Marktanteil neuer E-Autos kommen allesamt aus Europa - führend ist Norwegen mit einem elektromobilen Neuwagen-Anteil von fast 90 Prozent. Die USA fallen im Vergleich zu China und Europa hingegen leicht zurück: Zwar haben sich die dortigen E-Auto-Verkäufe 2021 auf knapp 700.000 Fahrzeuge ebenfalls verdoppelt - allerdings auf insgesamt noch niedrigem Niveau.
"Die E-Mobilität kommt immer mehr im Massenmarkt an", sagt Patrick Schaufuss, Partner im Münchener Büro von McKinsey. "Die Modellvielfalt nimmt massiv zu: Bis 2025 kommen über 500 neue E-Autos auf den Markt". China sei mit derzeit 295 verfügbaren E-Modellen weiterhin das Land mit der größten Auswahl für Autokäufer, gefolgt von Deutschland mit 155 Modellen.
Kritisch bewertet McKinsey jedoch das teils schleppende Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur - vor allem angesichts der im weltweiten Vergleich gravierenden Unterschiede: In China kommen rechnerisch im Schnitt sieben E-Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt, in den USA sind es bereits 21, in Deutschland sogar 27. Auch absolut betrachtet zeigt sich die große Diskrepanz: Über 1,1 Millionen öffentliche Ladepunkte stehen E-Autofahrern in China zur Verfügung, in Deutschland waren es 2021 knapp 50.000.
"In Europa gilt es, das Ausbautempo hochzuhalten - bis 2030 müssten wöchentlich 5.000 bis 10.000 neue Ladepunkte hinzukommen, um den reibungslosen Ausbau der E-Mobilität zu ermöglichen", so Patrick Schaufuss.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de