Umfrage: Jedes vierte neue Fahrzeug könnte ein E-Auto werden

Jeder vierte Bundesbürger kann sich aktuell vorstellen, dass beim nächsten Fahrzeugkauf die Wahl auf ein E-Auto fällt. Das zeigt die neue "TÜV Mobility Studie 2022".

Trotz Boom: Noch viele Vorbehalte gegen Elektroautos

Die Bürgerbefragung zeigt aber auch: Über die Hälfte der Verbraucher hält den Kauf eines E-Autos derzeit für "unwahrscheinlich", während ein knappes Viertel "keinerlei Pläne" für den elektromobilen Umstieg hat. "Trotz des aktuellen Absatzbooms bei Elektrofahrzeugen gibt es in der Bevölkerung immer noch viele Vorbehalte gegen die Elektromobilität", kommentiert Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.

Gegen die Anschaffung eines Elektroautos sprechen laut Umfrage eine zu geringe Reichweite (für 49 Prozent), gefolgt von hohen Anschaffungskosten (für 46 Prozent) und der mangelnden Verfügbarkeit von Ladestationen (für 44 Prozent). "Im Vergleich zu unserer letzten Befragung vor zwei Jahren hat sich an den Bedenken trotz der technischen Entwicklung und staatlicher Förderprogramme kaum etwas geändert", so Bühler. "Die Reichweitenangst in Kombination mit der Ladeproblematik kann toxisch für die Elektromobilität wirken."

Bürger wünschen sich Verkehrswende-Maßnahmen

Laut Umfrage wünschen sich die Bundesbürger abseits der Förderung der Elektromobilität alternative Maßnahmen zur Umsetzung der Verkehrswende: So fordern 80 Prozent einen beschleunigten Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, während sich 82 Prozent einen kostenfreien ÖPNV wünschen. 70 Prozent der Befragten setzen auf den Ausbau der Infrastruktur für Fahrräder, und 49 Prozent halten die finanzielle Förderung von Lastenrädern und E-Bikes für wichtig.

Bemerkenswert: 56 Prozent der Deutschen befürworten aktuell ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen, und immerhin 40 Prozent sprechen sich für ein Limit von 30 km/h in Städten aus.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de