Energiepreiskrise: Existenzängste bei mittelständischen Unternehmen

Energiepreiskrise: Existenzängste bei mittelständischen Unternehmen

18.03.2022 | Energienachrichten

Angesichts der drastisch gestiegenen Energiepreise fordert der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) schnelle staatliche Entlastungsmaßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen.

Mittelstand fordert Steuersenkungen für Energie und Treibstoffe

Insbesondere für transport- und energieintensive Branchen stelle sich die derzeitige Lage dramatisch dar, sagt Marc S. Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand des DMB. Zwar sei die für Juli 2022 beschlossene Abschaffung der EEG-Umlage im Strompreis ein wichtiger Schritt. "Aber das allein ist für viele Unternehmen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gerade Mittelständler, die im Transportwesen tätig oder unmittelbar darauf angewiesen sind, verzweifeln an den hohen Treibstoffkosten. Warenlieferungen werden immer teurer. Mittelständler mit energieintensiver Produktion sind wegen der hohen Kosten von Strom und Gas zusätzlich belastet. Existenzen sind in diesem Moment gefährdet, die Inflation zieht weiter an. Bei allem Verständnis für die besonders unübersichtliche Lage in der Außenpolitik: Im Interesse des Mittelstands muss die Regierung jetzt handeln und weitere gezielte Entlastungsmaßnahmen auf den Weg bringen!"

Aus Sicht des DMB seien insbesondere Steuersenkungen das derzeitige Mittel der Wahl. Tenbieg: "Energie- und Treibstoffpreissenkungen sind für viele KMU schlichtweg überlebensnotwendig. Der Staat verdient indes prächtig an hohen Energiepreisen mit und muss jetzt für Entlastungen bei Unternehmen sorgen."

Europäisch und erneuerbar

Langfristig, so fordert der DMB-Vorstand, müssten die Maßnahmen zur Energiepreissenkung stärker europäisch koordiniert werden. Zudem brauche es eine klare Strategie für die Beschleunigung der Energiewende.

"Die hohen Energiepreise betreffen nicht nur Deutschland. Es handelt sich um ein gesamteuropäisches Problem, dass nur zu lösen sein wird, indem die EU eine andere Strategie hinsichtlich der Energiebeschaffung wählt", so Tenbieg. "Es zeigt sich einmal mehr, dass nicht die Abhängigkeit von Russland zu groß ist, sondern dass Europa insgesamt viel zu sehr am Tropf fossiler Brennstoffe hängt. Darum fordert der DMB eine massive Beschleunigung beim Ausbau erneuerbarer Energien auf europäischer Ebene."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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