Neukunden müssen für Strom und Gas tausende Euro mehr bezahlen

Neukunden müssen für Strom und Gas tausende Euro mehr bezahlen

14.02.2022 | Energienachrichten

Eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) zeigt: Im Extremfall zahlen Strom- und Gaskunden, die in die örtliche Grund- bzw. Ersatzversorgung fallen, derzeit tausende Euro mehr für Energie als Bestandskunden.

Grundversorger führen teure Neukundentarife ein

Laut Analyse des vzbv haben einige Strom- und Gasgrundversorger in 14 der bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands ihre Preise für Neukunden stark angehoben. Beim Strom haben die Grundversorger in fünf der untersuchten Städte - in Köln, Frankfurt am Main, Leipzig, Dortmund und Dresden - einen gesonderten Neukundentarif eingeführt. Bei einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden bedeutet dies in der Spitze Mehrkosten von über 1.600 Euro gegenüber Bestandskunden.

Bei der Gasversorgung haben die Grundversorger in sieben Großstädten - in Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Leipzig, Dortmund, Essen und Dresden - ebenfalls einen separaten Neukundentarif zu deutlich teureren Konditionen eingeführt. Hier ergeben sich bei einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Mehrkosten von bis zu 3.800 Euro.

Verbraucherschützer fordern Eingreifen der Politik

Der vzbv ruft angesichts der jüngsten Entwicklungen auf den Energiemärkten die Bundesregierung zum Handeln auf. Sie müsse klarstellen, dass in der Grundversorgung nur ein Tarif für alle Kunden gelten dürfe. Zudem sollten die Kosten der Ersatzversorgung denen der Grundversorgung entsprechen.

"Unterschiedliche Tarife in der Grundversorgung würden sich negativ auf die Wechselbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken. Und das wäre nicht im Sinne eines liberalisierten Energiemarktes", sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen des vzbv.

Zudem fordert Engelke "Maßnahmen, die die Geldbeutel der Menschen schnell entlasten. Zum Beispiel sollten das Klimageld kurzfristig eingeführt, die Strompreise für private Haushalte gesenkt und Mieterinnen und Mieter beim CO2-Preis entlastet werden." Und: "Sofortmaßnahmen wie das Aussetzen von Strom- und Gassperren sind zwingend notwendig, um einkommensschwachen Haushalten in dieser Krise beizustehen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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