Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns EnBW, unterstützt die energie- und klimapolitischen Ziele von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und hält sie ausdrücklich für umsetzbar.
"Ja, das bekommen wir hin", so Mastiaux im gemeinsamen Podcast des Wirtschaftsmagazins Capital und des Nachrichtensenders ntv. Der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien auf 80 Prozent Ökostrom bis 2030 sei "ambitioniert, aber machbar. Wir haben genug Flächen, wir haben die Experten, und wir als Industrie können diese Projekte umsetzen."
Allerdings, so der EnBW-Chef, brauche Deutschland in den kommenden Jahren nicht nur viel mehr Windkraft- und PV-Anlagen, sondern auch mindestens 40 neue Gaskraftwerke. Dies gelte auch trotz des deutlich gestiegenen Gaspreises und der aktuellen politischen Spannungen mit Europas wichtigstem Gaslieferanten Russland. "Da gibt es keine Alternative, das ist eine faktische Notwendigkeit", sagt Mastiaux.
Mastiaux betont zudem, dass die verschärften Energiewende-Ziele nur dann erreichbar seien, wenn sich Politik, Verwaltung und die Gesellschaft insgesamt tiefgreifend wandeln: "Es geht um eine signifikante Veränderung der Art, wie wir in Deutschland Projekte managen." Heute benötige ein Windenergieprojekt an Land durchschnittlich 70 Monate von der Planung bis zur Fertigstellung. Künftig müssten derartige Planungs- und Genehmigungsverfahren "drei- bis vier Mal so schnell" verlaufen, so Mastiaux.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de