Wegen unerlaubter Telefonwerbung hat die Bundesnetzagentur gegen den Stromanbieter Mivolta eine Geldbuße von 250.000 Euro verhängt. In mehreren Hundert Fällen wurden Verbraucher per Anruf zum Abschluss von Strom- und Gaslieferverträgen der Mivolta-Eigenmarke "MaXXimo" gedrängt.
Mivolta setzte für seine Werbestrategie Vertriebspartner ein, die Kunden hartnäckig und gegen deren erklärten Willen immer wieder telefonisch kontaktierten. Die Anrufe erfolgten teilweise anonym mit unterdrückter Rufnummer und waren geprägt von einer irreführenden Gesprächsführung, um den eigentlich Zweck zu verschleiern. Zum Teil gaben die Anrufer sogar vor, im Auftrag der Bundesnetzagentur zu handeln und Einsparpotenziale beim Energieverbrauch aufzeigen zu wollen.
Mehrere Betroffene berichteten, dass der von Ihnen ausdrücklich geäußerte Wunsch, weitere Anrufe zu unterlassen, nicht beachtet worden sei. In Extremfällen erfolgten mehr als 30 Anrufversuche binnen zwei Wochen.
Einige Verbraucher erhielten im Nachhinein Vertragsunterlagen und Auftragsbestätigungen, obwohl sie einem Strom- oder Gasvertrag zu keinem Zeitpunkt zugestimmt hatten. Die Betroffenen waren letztlich gezwungen, die angeblichen Verträge schriftlich zu widerrufen.
"Verbraucherinnen und Verbraucher waren massiv von unerlaubten Werbeanrufen und unterstellten Vertragsabschlüssen betroffen. Dies ist nicht zu akzeptieren. Gegen Unternehmen, die auf diese Art und Weise agieren, gehen wir weiter konsequent vor", sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Er fordert Verbraucher, die von unerlaubten Werbeanrufen und untergeschobenen Strom- und Gaslieferverträgen betroffen sind, auf, sich bei der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/telefonwerbung-beschwerde zu melden. Auf diese Weise könne unseriösen Unternehmen Einhalt geboten werden.
Werbeanrufe ohne die vorherige und ausdrückliche Einwilligung von Kunden sind in Deutschland verboten. Bei der Bundesnetzagentur sind im vergangenen Jahr mehr als 63.000 Beschwerden wegen unerlaubter Telefonwerbung eingegangen - so viele wie in keinem Jahr zuvor. Die Behörde verhängte Bußgelder von insgesamt über 1,3 Millionen Euro.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de