Ökostrom in der EU: Deutschland auf Platz drei

Ökostrom in der EU: Deutschland auf Platz drei

26.01.2021 | Energienachrichten

Bei der EU-weiten Stromerzeugung haben erneuerbare Energien im vergangenen Jahr erstmals fossile Brennstoffe überholt. Deutschland liegt im europäischen Ökostrom-Vergleich derzeit auf dem dritten Rang - hinter Dänemark und Irland.

EU-Strom: Erneuerbare Energien überholen fossile Brennstoffe

2020 lieferten Windenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse insgesamt 38 Prozent des EU-Stroms. Ein neuer Rekordwert, wie eine zu Wochenbeginn veröffentlichte Analyse der deutschen Initiative Agora Energiewende in Zusammenarbeit mit dem britischen Thinktank Ember zeigt. Kohle und Gas kamen zusammen auf einen Anteil von 37 Prozent am EU-weiten Strommix.

Als Hauptursache der positiven Entwicklung nennt der Report das rasante Wachstum der Wind- und Solarstromerzeugung in Europa. Diese habe sich in den EU-Mitgliedstaaten in den zurückliegenden fünf Jahren nahezu verdoppelt. Demgegenüber habe sich die Kohleverstromung seit 2015 halbiert. Allein 2020 sei sie um ein Fünftel gesunken um habe nur noch 13 Prozent des europäischen Stroms beigesteuert.

Ein weiterer Faktor: Die europäische Stromnachfrage sank im zurückliegenden Jahr Corona-bedingt um vier Prozent und erreichte insbesondere während der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr einen historischen Tiefstand. Im Unterschied zu Kohle- und Gaskraftwerken blieb der Zuwachs an erneuerbaren Energien trotz der Krise stabil.

Das Ranking der EU-Länder mit den größten Wind- und Sonnenstrom-Anteilen führt Dänemark (61 Prozent) mit großem Abstand vor Irland (35 Prozent), Deutschland (33 Prozent) und Spanien (29 Prozent) an.

Meilenstein für Europa

"Europa hat zu Beginn eines Jahrzehnts globaler Klimaschutzmaßnahmen einen Meilenstein erreicht", kommentiert Dave Jones, leitender Stromanalyst bei Ember und Hauptautor des Berichts. "Das rasante Wachstum von Wind- und Solarenergie hat die Kohle zum Niedergang gezwungen. Doch das ist erst der Anfang, denn Europa setzt auf Wind- und Solarenergie, um nicht nur den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 sicherzustellen, sondern auch um die Verstromung von Gas auslaufen zu lassen, stillgelegte Kernkraftwerke zu ersetzen und den steigenden Strombedarf von Elektroautos, Wärmepumpen und Elektrolyseuren zu decken."

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de


Ähnliche Energienachrichten