Bundesregierung verspricht sinkende Strompreise

Bundesregierung verspricht sinkende Strompreise

25.01.2021 | Energienachrichten

In der Diskussion um Rekord-Strompreise in Deutschland hat sich nach dem Koalitionspartner SPD nun auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier für eine finanzielle Entlastung von Verbrauchern ausgeprochen. Dies wolle man durch das weitere Absenken bzw. Abschaffen der im Strompreis enthaltenen EEG-Umlage schaffen, so der CDU-Politiker.

Altmaier: "EEG-Umlage absenken und schließlich ganz abschaffen"

"Mein Ziel ist es, dass wir die EEG-Umlage in den nächsten fünf Jahren schrittweise absenken und schließlich ganz abschaffen", so Altmaier im Rahmen eines Energiegipfels in Berlin. Die neue Bundesregierung müsse dies nach der Wahl im Herbst umsetzen.

Zuspruch für das mittelfristige Ende der EEG-Umlage erhält Altmaier nicht zuletzt aus der Energiebranche. "Das EEG war mit seiner 20-jährigen Geschichte unglaublich erfolgreich, aber die Systematik über das Umlage- und Abgabesystem macht die Wettbewerbsfähigkeit schwierig", wird beispielsweise Kerstin Andreae, Vorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom Handelsblatt zitiert.

Strompreise sind wichtig für die Akzeptanz der Energiewende

Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung im Rahmen ihres Corona-Konjunkturpakets beschlossen, die EEG-Umlage für die Jahre 2021 und 2022 zur finanziellen Entlastung der Verbraucher zu deckeln. Bei den Strompreisen für Haushalte und Unternehmen müsse Deutschland "in das Mittel des europäischen Geleitzugs zurückkommen", so Altmaier. "Die Akzeptanz der Strompreise ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Energiewende und der Klimaschutz gelingen."

Hintergrund: EEG-Umlagendeckel und Rekord-Strompreise

Verbraucher in Deutschland zahlen aktuell die höchsten Strompreise in Europa. Zudem zeigen Analysen, die wir kontinuierlich für unser Dashboard für Strompreise vornehmen: Der durchschnittiche Strompreis in Deutschland ist im Januar 2021 im Vergleich zu Dezember 2020 erneut um 0,89 Cent pro Kilowattstunde bzw. 2,6 Prozent gestiegen. Trotz staatlicher Deckelung der EEG-Umlage warten Verbraucher also weiterhin auf wirksame Entlastungen bei den Stromkosten.

Die EEG-Umlage zur Förderung der Energiewende macht rund ein Fünftel des Strompreises für Privathaushalte aus. Sie lag im vergangenen Jahr bei rund 6,8 ct/kWh und wurde von der Bundesregierung für die Jahre 2021 und 2022 auf 6,5 bzw. 6 ct/kWh gedeckelt. Ohne die Deckelung wäre die Umlage infolge der Corona-Krise vermutlich drastisch gestiegen.

Trotzdem lautet das Zwischenfazit: Das Absenken der EEG-Umlage hat bislang keinen Entlastungseffekt beim Strompreis für Privathaushalte gebracht. Dies ist insofern problematisch, weil die Verbraucher in Deutschland durch den neu eingeführten CO2-Preis in diesem Jahr mit allgemein höheren Energiekosten rechnen müssen. Inwiefern künftige Umlagensenkungen Strom in Deutschland tatsächlich günstiger machen, hängt auch von den Energieversorgern selbst ab. Diese hatten mit Verweis auf gestiegene Netzentgelte und Beschaffungskosten zuletzt erneut an der Preisschraube gedreht.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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