Stromkosten in Hartz IV: Wohlfahrtsverband fordert Reform

Stromkosten in Hartz IV: Wohlfahrtsverband fordert Reform

20.10.2020 | Energienachrichten

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat erneut eine Reform der Sozialleistungen im Rahmen von Hartz IV gefordert. Im Fokus stehen die Stromkosten: Sie dürften nicht länger pauschal durch den Regelsatz gedeckt werden, sondern müssten, genau wie Miete und Heizkosten, konkret übernommen werden, so der Verband.

Sozialstaat muss Stromsperren vermeiden

Eine Stromsperre bedeute für viele Menschen, keine Möglichkeit zur Warmwasserbereitung, zum Kochen oder sogar zum Heizen zu haben. Dies sei generell nicht hinnehmbar, mahnt der Paritätische Wohlfahrtsverband. Auch wenn die meisten Energieversorger vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vorübergehend auf das Verhängen von Stromsperren verzichten würden, fehle noch immer eine dauerhafte Lösung für das Problem. Jedes Jahr wird hunderttausenden Haushalten in Deutschland aufgrund von Zahlungsrückständen zeitweise der Strom abgestellt.

Tatsächliche Stromkosten übersteigen pauschalen Regelsatz

"Stromsperren sind in unserer modernen Gesellschaft barbarisch. Energie gehört wie ein Dach über dem Kopf zum Existenzminimum", sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. "Stromkosten lassen sich nicht pauschalieren und haben daher nichts im Regelsatz zu suchen. Klar und konsequent wäre es, wenn auch die Stromkosten genau wie die Heizkosten in tatsächlicher Höhe übernommen würden."

Bereits im zurückliegenden August hatten Berechnungen des Vergleichsportals Verivox ergeben, dass der Hartz-IV-Satz für das kommende Jahr 2021 die Stromkosten in betroffenen Haushalten nicht ausreichend deckt. Für Alleinlebende beläuft sich der jährliche Fehlbetrag im Schnitt auf knapp 100 Euro.

Günstiger Strom für einkommensschwache Haushalte

Gerade für einkommensschwache Haushalte und Empfänger von Sozialleistungen ist es wichtig, die Kostenlast durch einen möglichst günstigen Stromtarif klein zu halten. Mit einen Stomanbieterwechsel - insbesondere vom teuren Grundversorger zu einem günstigen alternativen Anbieter - lässt sich die Stromrechung spürbar senken. Allerdings prüfen viele Stromanbieter die Bonität potenzieller Kunden im Vorfeld und behalten sich vor, den Vertragsschluss abzulehnen. Wichtige Hilfen dazu haben wir auf den folgenden Service-Seiten zusammengestellt:

 

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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