Die verbrauchsmindernden Effekte der Corona-Pandemie haben den Klimawandel nicht nachhaltig ausgebremst. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen sind die globalen CO2-Emissionen nur zwischenzeitlich spürbar gesunken - inzwischen liegen sie wieder nahezu auf dem Niveau von vor der Krise.
Zwar sei der weltweite CO2-Ausstoß vor dem Hintergrund der Corona-Beschränkungen im April um rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, bereits Anfang Juni hätten die Emissionen aber nur noch etwa fünf Prozent unter dem Stand von 2019 gelegen, heißt es in dem gestern in New York von mehreren UN-Organisationen vorgelegten Bericht. Für das Gesamtjahr 2020 wird immerhin eine Emissionsminderung von vier bis sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.
Der UN-Bericht geht davon aus, dass die Jahre 2016 bis 2020 wohl zur bislang wärmsten Fünfjahresperiode seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Die globale Durchschnittstemperatur, so die Prognose, werde vermutlich um 1,1 Grad Celsius über der Zeit zwischen 1850 und 1900 liegen und um 0,24 Grad Celsius über dem Niveau der Jahre 2011 bis 2015.
"Während viele Aspekte unserer Leben 2020 durcheinandergebracht wurden, ist der Klimawandel unvermindert weitergegangen, wie dieser Bericht zeigt." So lautet das Fazit von Petteri Taalas, Chef der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnet 2020 als ein "so nie da gewesenes Jahr für die Menschen und den Planeten. Die Coronavirus-Pandemie hat Leben auf der ganzen Welt durcheinandergebracht. Gleichzeitig ist die Erwärmung unseres Planeten und die Klimakrise schnell vorangeschritten. Wir müssen die Erholung von der Pandemie als echte Gelegenheit zum Aufbau einer besseren Zukunft nutzen."
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de