Hohe Stromkosten und das unübersichtliche Tarifangebot an öffentlichen Ladestationen sind für Verbraucher in Deutschland die größten Hürden für den Umstieg auf ein Elektroauto. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Bonner Marktforschungsinstituts EuPD Research.
Die kürzlich nochmals aufgestockte Kaufprämie des Bundes reduziert die Investitionskosten für E-Autos deutlich. Auch deshalb boomt derzeit die deutschlandweite Nachfrage nach elektromobilen Fahrzeugen wie nie zuvor. Der Faktor Stromkosten stellt für viele Interessierte jedoch ein Hemmnis dar. Dabei zeigt sich laut Umfrage von EuPD Research: Je konkreter sich Verbraucher mit dem Kauf eines E-Autos auseinandersetzen, desto stärker schrecken die hohen Strompreise ab. So geben knapp drei Viertel der Befragten, die bereits eine Kaufentscheidung für ein Elektroauto getroffen haben, an, dass der hohe Strompreis eine hohe Kaufbarriere darstelle.
Laut ADAC-Daten liegt der durchschnittliche Stromverbrauch von Elektrofahrzeugen, je nach Modell, zwischen 15 und 30 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern bedeutet dies einen Stromverbrauch zwischen 2.100 und 4.200 Kilowattstunden pro Jahr. Legt man den vom Branchenverband BDEW für das Jahr 2020 ausgewiesenen durchschnittlichen Strompreis von 31,4 Cent pro Kilowatttsunde an, ergeben sich jährliche Ladestromkosten von 660 bis 1.300 Euro.
EuPD-Geschäftsführer Dr. Martin Ammon sagt: "Unsere Marktforschung zeigt, dass mobiles Laden an der öffentlichen Ladeinfrastruktur bereits heute kostenintensiver ist als die Nutzung von Haushaltsstrom. Doch auch hier stellen wir einen deutlichen Aufwärtstrend der Preise fest. Damit der Umstieg auf die Elektromobilität nicht ins Stocken gerät, müssen Alternativen geboten und gefördert werden, die das Fahren eines E-Autos erschwinglich machen. Wir sehen im Tanken von privat erzeugtem Solarstrom die attraktivste Lösung für Bürgerinnen und Bürger."
Der Stromspeicher-Hersteller E3/DC rechnet vor: Mit klimafreundlichem Solarstrom vom eigenen Dach können Verbraucher ihr E-Fahrzeug schon heute für unter zehn Cent pro Kilowattstunde laden. Im direkten Vergleich der PV-Stromgestehungskosten mit dem Haushaltsstrompreis lässt sich eine jährliche Einsparung von 450 bis 900 Euro erzielen. Das entspricht einem Preisvorteil von knapp 70 Prozent.
Dazu Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer von E3/DC: "Eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach macht das Fahren eines E-Autos zu einer attraktiven Option. Vor allem in Kombination mit einem Stromspeicher kann ein Maximum an solarer Deckung beim Laden des eigenen E-Autos erreicht werden." Auswertungen tausender E3/DC-Anlagen hätten gezeigt, dass viele Kunden in einzelnen Monaten den benötigten Ladestrom komplett selbst erzeugen könnten.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de