Streit um Abstandsregel für Windkraftanlagen hält an

Streit um Abstandsregel für Windkraftanlagen hält an

04.12.2019 | Energienachrichten

Während Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier an der geplanten Abstandsregel für Windkraftanlagen festhalten will, befürchten Kritiker, dass auf diese Weise kaum noch neue Flächen für die Windenergie ausgewiesen werden können. Auch der Energiekonzern RWE hat sich nun in die Diskussion eingeschaltet.

Die als Teil des künftigen Kohleausstiegsgesetzes geplante Regelung sieht einen Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohnsiedlungen vor - und dies bereits ab einer Siedlungsgröße von fünf Häusern. Wirtschaftsminister Altmaier sieht darin eine Möglichkeit, die Akzeptanz für häufig umstrittene Windenergieprojekte vor Ort zu erhöhen.

"Wir brauchen auch einen Konsens mit den Windkraftgegnern, wenn der Ausbau von Windparks wieder in Gang kommen soll", wird Altmaier vom Handelsblatt zitiert. Zudem sei die geplante Abstandsregel "klare Beschlusslage der gesamten Koalition aus dem Klimakabinett".

Teile der Opposition, Klimaschutzverbände und Vertreter der Energiebranche befürchten, dass sich die Krise der Windkraft an Land weiter verschärfen könnte, weil der 1.000-Meter-Abstand die Suche nach neuen Flächen dramatisch erschwert.

"Ich kann verstehen, dass der Einzelne kein Windrad in der Nähe haben will. Aber so kann die Energiewende nicht funktionieren", sagt Anja-Isabel Dotzenrath, Chefin der RWE-Ökostromsparte, in der Dienstagsausgabe der Düsseldorfer Rheinischen Post. "Wir schlagen vor, das Regelwerk punktuell nachzubessern, etwa beim Repowering - wo bereits kleine Windräder stehen, sollte man auch größere Anlagen erlauben. Bei der Frage nach Mindestabständen kommt es darauf an, was der Bezugspunkt ist. 1.000 Meter Abstand zu einer Siedlung sind ok, 1.000 Meter zu jedem Bauernhof problematisch. Damit verringern sich die in Frage kommenden Flächen massiv um bis zu 50 Prozent."

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de


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