Die Wettbewerbshüter der EU haben die Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch den Energiekonzern E.ON unter Auflagen genehmigt. Das Vorhaben der Unternehmen werde weder zu steigenden Strompreisen noch zu einer Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten für Verbraucher führen, urteilte die Brüsseler Behörde.
Kern des Deals ist die Zerschlagung der RWE-Tochter Innogy und die Neuaufteilung von Geschäftsfeldern. So soll E.ON die Netze und das Endkundengeschäft von Innogy erhalten, RWE die Sparte erneuerbarer Energien von Innogy und E.ON übernehmen. Indem RWE in der Folge zum Stromerzeuger und -großhändler wird, und E.ON sich auf Transport, Endkundengeschäft und Energiedienstleistungen konzentriert, werden die Energieriesen ihre langjährige Rivalität auf dem Strommarkt beenden. Hinzu kommt, dass beide Konzerne künftig geschäftlich eng miteinander verbunden sein werden: RWE erhält im Zuge des Deals E.ON-Anteile und wird von dessen Dividenden profitieren.
Der Hamburger Ökostrom-Pionier LichtBlick, der das Vorhaben der Konzerne wiederholt kritisiert hatte, spricht von einer "Zäsur für den deutschen Energiemarkt". "Eine solche Machtkonzentration hat es im deutschen Energiemarkt noch nie gegeben. Wettbewerb und Innovation werden auf der Strecke bleiben - Verbraucher und der Industriestandort Deutschland insgesamt die Zeche zahlen müssen", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Auflagen seitens der EU, bei denen es in erster Linie um ausländische Geschäftsfelder der Konzerne geht, seien im Hinblick auf den deutschen Markt "geradezu lächerlich", so LichtBlick.
© 2019 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz