Der Ausbau der Onshore-Windkraft in Deutschland ist dramatisch eingebrochen. Im ersten Halbjahr 2019 lag der Bruttozubau bei lediglich 287 Megawatt bzw. 86 Anlagen - im Vergleich zum ebenfalls als schwach bewerteten Vorjahreszeitraum ein Minus von mehr als 80 Prozent, wie aktuelle Zahlen der Deutschen Windguard belegen.
In sechs Bundesländern - in Bayern, Hessen, Bremen, Hamburg, Berlin und dem Saarland - wurden im ersten Halbjahr überhaupt keine neuen Windkraftanlagen errichtet. Die meisten neuen Anlagen entstanden in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.
Der Bundesverband WindEnergie (BWE) spricht vom schlechtesten Wert seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000. BWE-Präsident Hermann Albers sagte, die Energiewende scheitere nicht an den Kosten, sondern werde durch eine unzureichende Flächenbereitstellung in den Ländern, fehlende Genehmigungen und eine Klageflut gegen bereits laufende Projekte ausgebremst.
Der Branchenverband erwartet für das zweite Halbjahr zwar eine steigende Ausbauquote, hat seine Gesamtjahresprognose jedoch auf einen Bruttozubau von rund 1.500 Megawatt heruntergeschraubt. Zum Vergleich: In den Jahren 2014 bis 2017 lag der jährliche Ausbau der Onshore-Windkraft in Deutschland im Schnitt bei 4.600 Megawatt.
© 2019 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz