Energiewende - das heißt in allererster Linie Stromwende. Was nach wie vor vernachlässigt wird: Der mit Abstand größte Teil des Energiebedarfs von Privathaushalten entfällt auf die Bereiche Heizung und Warmwasser. Deshalb muss das Thema Wärmewende stärker in den Fokus der Klimaschutzbemühungen gestellt werden.
Der Krefelder Flüssiggasversorger Primagas hat im Rahmen seiner Studie "Wärmewende-Monitor" erhoben, wie Verbraucher in Deutschland zu Heizungsmodernisierung und regenerativen Energieträgern stehen. Ein Ergebnis: 72 Prozent der Bundesbürger wissen nicht einmal, was der Begriff "Wärmewende" bedeutet. Die Lage in den Heizungskellern spiegelt den Informationsnotstand wider: Jeder dritte Befragte heizt mit einem System, das 15 Jahre oder älter ist. Das ist die Schwelle, ab der Experten zu einer Modernisierung raten. Weitere 21 Prozent betreiben eine Anlage, die zehn bis 14 Jahre alt ist. Zudem nutzt jeder vierte Haushalt in Deutschland eine Ölheizung. Hierbei fallen in der Regel besonders hohe CO2-Emissionen an.
Laut Umfrage denken aktuell nur 23 Prozent der Deutschen darüber nach, ihre Heizung zu modernisieren, 32 Prozent erwägen den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung. Das Kernargument gegen diese Maßnahmen sind in beiden Fällen die Kosten. Die Verbraucher sehen diesbezüglich vor allem die Politik in der Pflicht: Mehr als 80 Prozent fordern umfangreichere staatliche Fördermittel, fast ebenso viele sprechen sich für Steuererleichterungen aus.
© 2018 Redaktion GasAuskunft.de, Björn Katz