In der deutschen Windenergiebranche werden momentan Stellen gestrichen. Die Unternehmen selbst, aber auch unabhängige Marktexperten sehen die Hauptursache beim politisch gedeckelten Ausbau der Onshore-Windkraft.
Der Windkraftanlagenhersteller Enercon hat im zurückliegenden August mitgeteilt, Verträge mit mehreren Zulieferern zu kündigen, was zu mehr als 800 Stellenkürzungen führen werde. Damit, so das Unternehmen, reagiere man auf die aktuellen Veränderungen im nationalen Markt. Zum einen habe sich seit Einführung des Ausschreibungsverfahrens der Preisdruck auf Windkraftprojekte erheblich erhöht. Zum anderen würden die im Koalitionsvertrag angekündigten Sonderausschreibungen noch immer auf sich warten lassen.
Das Fachmagazin "Energie und Management" sieht die Hauptgründe der Krise sowohl in der EEG-Reform 2016, die Bürgerenergiegesellschaften bei den Ausschreibungsrunden für Windenergieanlagen im Übermaß bevorzugt habe, als auch im politisch gesetzten Ausbaudeckel. Dieser begrenzt den Zubau der Onshore-Windkraft auf jährlich 2.800 Megawatt. Das Fachmagazin warnt davor, dass es der deutschen Windindustrie so ergehen könnte wie einst der heimischen Solarbranche, die inzwischen nur noch in Überresten existiere.
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz