Der internationale Multitechnologiekonzern 3M mit US-amerikanischen Wurzeln hat eine Flüssigkeit zur nachträglichen Entspiegelung von Glasflächen entwickelt, die den Lichteinfall beispielsweise bei Solaranlagen steigert und so die Erträge erhöht.
Die Antireflex-Beschichtung wird auf Anlagen mit unbehandelten Glasflächen aufgesprüht, die bisher einen Teil des auftreffenden Sonnenlichts reflektieren. Nanopartikel in der wasserbasierten Lösung verändern die Brechung der Sonnenstrahlen und erhöhen dadurch die Lichtdurchlässigkeit der beschichteten Gläser.
3M rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Stromausbeute von Solaranlagen durch die nachträgliche Beschichtung um bis zu drei Prozent gesteigert werden kann. Ein solches Ertragsplus bei sämtlichen Photovoltaikanlagen in Deutschland würde zusätzliche 1,29 Gigawatt bringen. Zum Vergleich: Das übertrifft die Strommenge, die sämtliche Windkraftanlagen Sachsens produzieren.
Bereits seit Längerem werden Antireflex-Beschichtungen unter hohen Temperaturen in Glasoberflächen eingebrannt, beispielsweise bei Scheiben, Brillen oder Bildschirmen. Das Besondere an der von 3M entwickelten Flüssigkeit ist, dass man sie per Sprühtechnik sehr einfach auftragen kann. Die Beschichtung härtet unter Umgebungstemperatur aus und ist etwa zwei Jahre haltbar.
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz