Ökostrom-Gütesiegel und -Zertifikate, die Verbraucher eigentlich über den ökologischen Mehrwert klimafreundlicher Stromtarife aufklären sollen, sorgen offenbar eher für Verwirrung als für Klarheit. Dies besagt eine repräsentative Verivox-Umfrage unter Deutschlands Stromkunden.
Weil die Bezeichnung Ökostrom hierzulande weder verbindlich definiert noch rechtlich geschützt ist, sollen entsprechende Gütesiegel Verbraucher in die Lage versetzen, wirklich nachhaltige Stromtarife zu erkennen. Doch laut Umfrage werden die verschiedenen Kennzeichnungen von den wenigsten Stromkunden wirklich verstanden und bei der Tarifsuche genutzt.
Fast die Hälfte der befragten Verbraucher geht davon aus, dass es keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gütesiegeln gibt und allesamt für eine hohe Qualität stehen. Mehr als 20 Prozent fühlen sich von der Komplexität des Themas überfordert und weiteren zwölf Prozent reicht ein ökologischer Bezug wie "klima", "grün", "natürlich" oder "sauber" in der Produktbezeichnung bereits als Qualitätsmerkmal aus.
Tatsächlich bietet der Markt eine Vielzahl verschiedener Siegel und Zertifikate. Neben den strengsten und damit verlässlichsten Gütesiegeln, dem Grüner Strom Label und dem ok-Power Label, führen der TÜV Süd, der TÜV Nord sowie der TÜV Rheinland gleich mehrere Zertifikate. Hinzu kommen sogenannte Herkunftsnachweise des Umweltbundesamtes, die europaweit gehandelt werden und als wenig aussagekräftig gelten.
Experten fordern angesichts immer weiter wachsender Ökostromquoten einheitliche Standards für entsprechende Tarife. Auch der Umstand, dass knapp 40 Prozent der Ökostromtarife auf dem Markt weder zertifiziert noch mit einem Gütesiegel ausgestattet sind, wird von Verbraucherschützern kritisch gesehen.
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© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz