Deutschlands führende Kühlgerätehersteller Bosch, Miele, Bauknecht, Liebherr und Electrolux nehmen eine unsachgemäße Entsorgung ausgedienter Kühlgeräte durch unseriöse Recycler in Kauf. Diesen Vorwurf richtet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) an die Branche. Durch die zweifelhafte Entsorgung von jährlich hunderttausenden FCKW-haltigen Kühlgeräten werde die Ozonschicht geschädigt und der Klimawandel weiter angeheizt.
Laut Gesetzeslage müssen aus alten Kühlgeräten mindestens 90 Prozent der enthaltenen Treibhausgase entnommen werden. Tatsächlich, so die DUH, seien es in deutschen Recyclinganlagen aber deutlich weniger, da FCKW aus der Isolierung der Kühlgeräte oftmals nur unzureichend zurückgewonnen und bei der Mengenermittlung fälschlicherweise Wasser als FCKW gewertet werde. Die DUH fordert die Gerätehersteller deshalb auf, den beauftragten Recyclern die europäischen Entsorgungsstandards vorzugeben und deren Umsetzung wirksam zu kontrollieren. Hierfür seien extern beauftrage und neutrale Prüfungen zwingend erforderlich. Die DUH kritisiert die bisherige Verfahrensweise, derzufolge sich die von Kühlgeräteherstellern beauftragten Recyclingunternehmen ihre Prüfer selbst aussuchen dürfen.
Nach Berechnungen der DUH könnten die jährlich in Deutschland entweichenden Klimagase aus der Kühlgeräteentsorgung die Atmosphäre rechnerisch so stark belasten wie eine Million Tonnen Kohlendioxid. Die Umwelthilfe fordert daher in einem persönlichen Schreiben an die verantwortlichen Geschäftsführer der fünf großen deutschen Kühlgerätehersteller echten Klimaschutz durch die ordnungsgemäße Entsorgung alter Kühlgeräte.
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz