Gewerbestrom: Deutsche Mittelständler schöpfen Sparpotenziale nicht aus

Die Unternehmen des deutschen Mittelstandes zahlen deutlich zu hohe Energiekosten. Das besagt eine aktuelle Studie der Energie-Einkaufsgemeinschaft e.optimum in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Splendid Research. Demnach zeigen sich die Mittelständler nicht ausreichend informiert über die eigenen Sparpotenziale und nutzen zu selten die Möglichkeit zum Versorgerwechsel.

In einer Feldstudie ermittelten die Experten von e.optimum das Einsparpotenzial von Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch zwischen 10.000 und sechs Millionen Kilowattstunden. Das Ergebnis: Viele Betriebe könnten ihre Kosten um mehr als 10.000 Euro pro Jahr senken, allein indem sie ihren Energieeinkauf optimieren. Das durchschnittliche jährliche Sparpotenzial pro Unternehmen liegt laut Studie bei 1.730 Euro - allein im Bereich Strom. Je nach Branche, Verbrauch und spezifischer Situation eines Betriebes variieren die Summen zwischen wenigen 100 bis 80.000 Euro pro Jahr.

Um Energiekosten zu sparen, versuchen die meisten Mittelständler laut Studie in erster Linie, ihren Verbrauch zu senken. Die zweithäufigste Maßnahme ist der Anbieterwechsel - doch bereits hier zeigen sich massive Versäumnisse: Lediglich 32 Prozent der befragten Betriebe haben in den letzten zehn Jahren mehr als einmal den Anbieter gewechselt, 38 Prozent wechselten einmal und 28 Prozent nie. Fazit der Studienautoren: Mehr Wechselaktivität könnte die Energieversorger zu günstigeren Preisen drängen.

Die Auswertung zeigt darüber hinaus: In den meisten mittelständischen Unternehmen liegt das Thema Energieversorgung in den Händen der Geschäftsführer oder Inhaber. Diese bescheinigen sich in der Umfrage selbst, nicht ausreichend über Einsparmöglichkeiten beim Strompreis informiert zu sein, und offenbaren noch dazu Wissenslücken in Bezug auf die Strompreisbildung.

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© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz