Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat bei ihrem gestrigen Antrittsbesuch in Brüssel sowohl Gespräche mit den zuständigen EU-Kommissaren für Klima- und Umweltthemen geführt, als auch Belgiens Innenminister Jan Jambon getroffen, um Fragen der nuklearen Sicherheit zu erörtern.
"Für eine erfolgreiche Umwelt- und Klimapolitik brauchen wir europaweite Ansätze. Unser gemeinsames Ziel ist nichts Geringeres als der Schutz unserer Lebensgrundlagen: ein stabiles Klima, saubere Luft, sauberes Wasser und eine intakte Natur. Wir können die vielfältigen Herausforderungen in diesen Bereichen nur bewältigen, wenn wir Europäer an einem Strang ziehen. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der EU hat für mich höchste Priorität", so Schulze im Vorfeld der Treffen.
Auf der Agenda der Bundesumweltministerin für Brüssel standen Gespräche zum EU-Haushalt, zur EU-Langfriststrategie bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, zur Minderung des CO2-Ausstoßes schwerer Kraftfahrzeuge sowie zu Maßnahmen gegen den Plastikmüll und zur Reduzierung von Pestiziden in der Landwirtschaft.
Beim Treffen mit dem für die belgische Atomaufsichtsbehörde zuständigen Innenminister Jan Jambon standen auch die störanfälligen Atomkraftwerke Tihange und Doel im Fokus. Die Bundesregierung setzt sich seit längerem dafür ein, dass diese Anlagen schnellstmöglich stillgelegt werden.
Schulze: "Viele Menschen im Großraum Aachen fühlen sich durch die in die Jahre gekommenen grenznahen Atomkraftwerke Tihange und Doel bedroht. Diese Sorgen nehmen wir ernst und teilen sie den Verantwortlichen in Belgien mit. Deutschland hat sich für den Atomausstieg entschieden. Es wäre wünschenswert, wenn unsere Nachbarstaaten alte Anlagen ebenfalls vom Netz nehmen würden. Belgien hat für seine Reaktoren Tihange-1 sowie Doel-1 und Doel-2 vor einigen Jahren entschieden, deren Laufzeiten zu verlängern. Ich halte dies für den falschen Weg."
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz