SolarWorld, einstiger Premium-Hersteller von Solarprodukten und Hoffnungsträger der deutschen PV-Industrie, hat binnen eines Jahres zum zweiten Mal Insolvenz anmelden müssen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte den Insolvenzantrag Mitte letzter Woche.
SolarWorld war bereits im Mai letzten Jahres in die Insolvenz gegangen. Firmengründer Frank Asbeck hatte jedoch Teile des Unternehmens mit eigenem Kapital und finanzieller Unterstützung aus Katar vorläufig retten können. Zum damaligen Zeitpunkt arbeiteten noch rund 3.000 Beschäftigte für SolarWorld - von der aktuellen Pleite sind etwa 650 Mitarbeiter in zwei Werken sowie der Bonner Firmenzentrale betroffen.
Offiziell heißt es, der deutsche Hersteller habe dem Konkurrenzdruck der extrem niedrigen Preise aus China nicht länger standhalten können. Zusätzlich belastet worden sei der Firmenneustart durch die aktuellen US-Importzölle, die, anders als beispielsweise beim Stahl, keine Ausnahmeregelungen für Unternehmen aus Europa zulassen.
Aus Branchenkreisen heißt es jedoch auch, die vorherige Insolvenz habe dem Ruf von SolarWorld bereits massiv geschadet. Zudem würden Solarprodukte des Herstellers zwar als qualitativ hochwertig gelten, aber auch als vergleichsweise teuer - zu teuer für gewerbliche Solarparks, die besonders kostenorientiert planen.
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz