In Deutschland regelt das Elektrogesetz seit mittlerweile 13 Jahren die Entsorgung ausgedienter Elektrogeräte. Nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) habe das Gesetz zwar die Grundlage für eine getrennte Sammlung und Entsorgung gelegt, in der Umsetzung bleibe es aber weitgehend erfolglos.
Nur etwa 40 Prozent des anfallenden Elektroschrotts werde ordnungsgemäß gesammelt, 60 Prozent dagegen illegal exportiert oder entsorgt, so die DUH. Weil auch die Nutzungszyklen vieler Geräte immer kürzer würden, entstünden deutschlandweit pro Jahr inzwischen Rekordmengen von rund 1,7 Millionen Tonnen an Elektroschrott.
Um die Situation nachhaltig zu verbessern, fordert die DUH von der Bundesregierung die Einführung verbindlicher Ökodesign-Standards, um Produkte langlebiger und reparierbarer zu gestalten. Ebenso seien Mindestquoten für die Wiederverwendung sowie Anreize zur Förderung umweltfreundlicher Dienstleistungen und Produkte notwendig.
"Elektrogeräte müssen reparaturfähig und langlebig sein, um Umweltbelastungen zu vermeiden. Doch das Gegenteil ist der Fall und das Elektrogesetz setzt dem nichts entgegen", kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Die neue Bundesumweltministerin Schulze muss klare Kante zeigen und den Trend zu immer kurzlebigeren und schwerer zu reparierenden Geräten stoppen. Das unwirksame Elektrogeräte-Gesetz ist ein Geschenk an die Hersteller, die den Markt mit nicht oder nur schwer zu reparierenden Elektroprodukten überschwemmen. Wir erwarten von der Ministerin kurzfristig eine Novelle des Gesetzes und die Festschreibung verbindlicher Standards zum Ökodesign. Produkteigenschaften wie Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Recyclingfähigkeit und der Einsatz von Recyclingmaterialien müssen im Markt zur Regel werden."
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz