NABU klagt gegen Gaspipeline "Nord Stream 2"

NABU klagt gegen Gaspipeline "Nord Stream 2"

05.03.2018 | Energienachrichten

Einen Monat, nachdem die zuständigen Behörden dem Bau der Gaspipeline "Nord Stream 2" in deutschen Gewässern zugestimmt haben, hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) per Eilantrag Klage gegen das Projekt eingereicht. Der NABU befürchtet erhebliche Schäden für streng geschützte Lebensräume und Arten in der Ostsee und begründet seine Klage zudem mit einer Reihe von Verfahrensfehlern.

Nord Stream 2 soll auf einer Länge von 1.200 Kilometern durch die Ostseegewässer Russlands, Finnlands, Schwedens, Dänemarks und Deutschlands verlaufen. Mit dem Bau der Pipeline in deutschen Küstengewässern will die Betreiber-Gesellschaft bereits im Mai beginnen. Aus diesem Grund hat der NABU seine Klage im Eilverfahren eingereicht. Ziel ist es, dass das zuständige Oberverwaltungsgericht in Greifswald noch vor Beginn der Arbeiten einen Baustopp verfügt.

"Wir nehmen nicht in Kauf, dass allein in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns gleich vier Natura-2000-Schutzgebiete auf einer Länge von 50 Kilometern und in einer Breite von bis zu 80 Metern umgegraben werden. Wir befürchten irreparable Umweltschäden und fordern jetzt das zuständige Gericht auf, den Planfeststellungsbeschluss zu überprüfen", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Anne Böhnke-Henrichs, Meeresschutzexpertin beim NABU: "Wir mussten eklatante Verfahrensfehler feststellen: Monitoringdaten wurden vorenthalten, die Methodik der Datenerhebung ist intransparent, Umweltverträglichkeitsprüfungen sind unvollständig. In der Summe sind wir der Meinung, dass keine ausreichende Prüfung stattgefunden hat, welche Umweltauswirkungen mit dem Bau (...) tatsächlich verbunden sind."

© 2018 Redaktion GasAuskunft.de, Björn Katz

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