Das Bergamt Stralsund hat den Bau des ersten Abschnitts der Gaspipeline "Nord Stream 2" bewilligt. Die Genehmigung auf Grundlage des Energiewirtschaftsgesetzes umfasst einen rund 55 Kilometer langen Trassenabschnitt in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns. Neben Deutschland kreuzt die Pipeline die Gewässer Dänemarks, Schwedens, Finnlands und Russlands.
Die Investitionskosten belaufen sich auf rund acht Milliarden Euro und werden von sechs internationalen Unternehmen getragen. Das Projekt steht im wachsenden Wettbewerb zu Flüssiggasimporten aus Nordamerika und der Golfregion. Die an Nord Stream 2 beteiligten Unternehmen verweisen auf den günstigeren Preis des durch Pipelines gelieferten russischen Gases, der rund ein Drittel unter dem von Flüssiggasimporten liege.
Die Umweltverbände NABU und WWF haben die Baugenehmigung des Pipline-Abschnittes deutlich kritisiert. Nach Ansicht der Verbände gefährde die Gaspipeline verbindlich vereinbarte Klimaziele und stehe im Widerspruch zu geltendem Energie- und Umweltrecht. Zudem sei das Projekt für die Gasversorgung Deutschlands unnötig.
Nord Stream 2 durchlaufe im deutschen Zuständigkeitsbereich fünf Meeresschutzgebiete, eingerichtet für seltene Seevögel und Schweinswale sowie streng geschützte Seegraswiesen und Mergelriffe, argumentieren die Umweltschützer. Auch klimapolitisch sei das Projekt eine Sackgasse. Unter dem Vorwand der "Brückentechnologie" würden weitere Jahrzehnte der Nutzung fossiler Energieträger zementiert.
© 2018 Redaktion GasAuskunft.de, Björn Katz