Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und die französische Energieagentur ADEME haben das Vorhaben, den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, auch "Elysée-Vertrag" genannt, 2018 neu aufzusetzen, ausdrücklich begrüßt. Der Bundestag und die französische Nationalversammlung beabsichtigen, am heutigen Montag, dem 55. Jahrestag des Abkommens, eine entsprechende Resolution zu verabschieden. Die Neuauflage soll unter anderem die Zusammenarbeit der Länder bei der Energie- und Klimapolitik intensivieren.
"Die Energiewende ist ein europäisches Fortschrittsprojekt, das im Zentrum der deutsch-französischen Zusammenarbeit stehen sollte. Deshalb begrüßen wir die Idee, die Themen Klima und Energie in den Fokus eines neuen Elysée-Vertrags zu rücken", kommentiert Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. Die Stärkung der deutsch-französischen Partnerschaft könne nicht zuletzt entscheidend zur Vollendung einer europäischen Energieunion beitragen, so Kuhlmann weiter.
"Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich bietet die einmalige Gelegenheit, die Energiewende in Europa voranzubringen. Konkrete Projekte können dabei als Modell für weitere EU-Mitgliedsstaaten dienen", so François Moisan, Exekutivdirektor für Strategie und Internationales bei der ADEME. "Insbesondere Maßnahmen wie die Schaffung eines grenzüberschreitenden Smart Grids sowie die Stärkung der sogenannten Eurodistrikte als länderübergreifende Regionen können zu diesem Ziel beitragen."
Zum Hintergrund: Der Elysée-Vertrag wurde 1963 von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle geschlossen. Er bildet die Grundlage der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf Regierungsebene. Bereits im Herbst letzten Jahres hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagen, den Vertrag zum 55. Jahrestag als Zeichen der Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich in einer neuen Fassung zu unterzeichnen.
© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz