Eine klare Mehrheit von 78 Prozent der SPD-Anhänger spricht sich aktuell dafür aus, dass die Sozialdemokraten in einer möglichen Großen Koalition die Energiegewinnung aus Kohle beenden. Dies wurde im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage der Forschungsgruppe Civey im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace Mitte Dezember 2017 ermitelt.
Die Parteispitze der SPD zeigt sich derzeit uneins über einen künftigen Kurs beim Kohleausstieg. Während Bundesaußenminister Sigmar Gabriel weiterhin für Zurückhaltung plädiert, hat sich SPD-Chef Martin Schulz inzwischen öffentlich für eine perspektivische Beendigung der Kohleverstromung ausgesprochen.
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid kommentiert: "Die Sozialdemokraten müssen in den Sondierungsgesprächen Umwelt- und Klimaschutz den Stellenwert einräumen, den ihre Anhänger längst erkannt haben. Dazu gehört, dass sie endlich einen sozial verträglichen Kohleausstieg gestalten, anstatt das deutsche Klimaschutzziel zu verraten." Greenpeace verlangt einen schrittweisen Kohleausstieg bis zum Jahr 2030.
Im Querschnitt der deutschen Bevölkerung gibt es laut Umfrage eine breite Ablehnung der Kohlekraft: 57 Prozent der Befragten erwarten von der künftigen Bundesregierung einen Ausstieg aus der fossilen Energiegewinnung. Bei den Grünen-Anhängern betrifft dies 91 Prozent, bei den SPD-Wählern 78 Prozent. Auch 50 Prozent der CDU/CSU-Anhänger wünschen sich den Kohleausstieg.
© 2017 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz