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Forscher testen Untersee-Stromspeicher

31.01.2013 | Energienachrichten

Wie das Magazin "Technology Review" in seiner Februar-Ausgabe berichtet, könnten hohle Untersee-Betonkugeln künftig als Energiespeicher dienen. Deutsche Wissenschaftler werden noch in diesem Jahr einen ersten Prototyp testen. Das Prinzip ähnelt dabei dem von Pumpspeicherkraftwerken: Fällt überschüssiger Wind- oder Sonnenstrom an, sollen elektrische Pumpen die Kugeln bis nahe ans Vakuum entleeren. Wird wieder Strom benötigt, strömt das Wasser zurück und treibt dabei eine Turbine an. Durch den hohen Wasserdruck in der Tiefe kommt das System mit weniger Platz und geringeren Eingriffen in die Natur aus als herkömmliche Pumpspeicher.

Ende letzten Jahres wurde dem Entwickler-Konsortium der neuen Technologie ein Fördervolumen in Höhe von 1,2 Millionen Euro seitens des Bundes zugesagt. Noch in diesem Jahr soll die erste Betonkugel in einem süddeutschen See zum Einsatz kommen. Verlaufen die Tests erfolgreich, sollen 30 Meter große Kugeln in 700 Metern Tiefe je 20 Megawattstunden speichern. 80 solcher Kugeln könnten die Leistung eines 400-Megawatt-Windparks vier Stunden lang aufnehmen und wieder abgeben. Da Nord- und Ostsee für das Prinzip nicht tief genug sind, werden die Untersee-Stromspeicher voraussichtlich in anderen Küstengewässern, zum Beispiel im Mittelmeer, eingesetzt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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