Projekt DESIGNETZ entwickelt die Blaupause der Energiewende

Projekt DESIGNETZ entwickelt die Blaupause der Energiewende

28.11.2017 | Energienachrichten

Zu Beginn der Woche wurde im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren das Projekt DESIGNETZ gestartet. Gemeinsam mit 45 Partnern aus der Energiewirtschaft, der Industrie und der Wissenschaft hat sich der Energiekonzern innogy als Konsortialführer des Projekts das Ziel gesetzt, eine Blaupause für die Energiewende zu entwickeln.

DESIGNETZ erstreckt sich über die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Diese Regionen bilden im Prinzip alle wesentlichen energiewirtschaftlichen Herausforderungen ab, die es im Rahmen der Energiewende vorzudenken gilt: Von der Versorgung stark industrialisierter und dicht besiedelter Bereiche bis hin zu ländlichen Gegenden mit schon heute hohen Anteilen regenerativer Energie. DESIGNETZ ist damit das bis dato umfassendste Energiewendeprojekt Deutschlands. Das finanzielle Volumen beläuft sich auf insgesamt 66 Millionen Euro.

Aus 30 Einzelprojekten, beispielsweise smarten Verteilnetzen, Energiespeichern oder digitalen Steuerungen, soll bis zum Jahr 2020 ein innovatives Gesamtkonzept erarbeitet werden. Entlang dieser Einzelprojekte wird eine sogenannte "Route der Energie" entstehen, die mit Informationsangeboten die Energiewende greifbar machen soll. Die erste Haltestelle dieser Route wurde am Montag in Ibbenbüren eröffnet.

Hintergrund der Initiative ist die Tatsache, dass Deutschlands Energieversorgungssystem schon heute um ein Vielfaches komplexer, kleinteiliger und dezentraler geworden ist als in der Vergangenheit. Bundesweit speisen inzwischen mehr als 1,6 Millionen Erzeugungsanlagen unterschiedlichster Art Strom in die Verteilnetze ein. "Es ist deutlich anspruchsvoller als früher, dieses Netz zu steuern. Dieser Trend wird sich mit dem weiter steigenden Anteil erneuerbarer Energien und dem Ausbau der Elektromobilität noch deutlich verstärken", erklärt Dr. Joachim Schneider, Bereichsvorstand Technik & Operations bei innogy. DESIGNETZ soll diesen wachsenden Anforderungen begegnen. Schneider: "Strom soll möglichst bereits dort verbraucht werden, wo er erzeugt wird. Der Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch von Energie soll bereits auf lokaler Ebene erfolgen. So können wir klassischen Netzausbau reduzieren und zur Entspannung der Netzsituation beitragen."

© 2017 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz


Ähnliche Energienachrichten