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Greenpeace Energy: Beschwerde gegen französische Beihilfen für Atomkonzern EDF

20.09.2017 | Energienachrichten

Der Hamburger Ökostromanbieter Greenpeace Energy hat am gestrigen Dienstag offiziell Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen Finanzhilfen für den französischen Energiekonzern Electricité de France (EDF) eingelegt. Frankreichs Regierung, zugleich größter Anteilseigner des Konzerns, hatte EDF zusätzliches Kapital in Höhe von 6,8 Milliarden Euro verschafft.

Im vergangenen März hatte sich die französische Regierung mit drei Milliarden Euro an einer Kapitalerhöhung des Energiekonzerns beteiligt. Eine weitere Stärkung seiner Kapitalbasis konnte EDF erzielen, indem fällige Dividenden für die Jahre 2015 und 2016 in Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro an den französischen Staat in Aktien statt in bar ausgezahlt wurden.

Nach Ansicht von Greenpeace Energy dient das Geld EDF insbesondere dazu, Kostensteigerungen des umstrittenen AWK-Projektes Hinkley Point C zu kompensieren. Das Vorhaben erhält bereits britische Subventionen in Milliardenhöhe.

"Die zusätzlichen französischen Finanzmittel sind eine unverhältnismäßige und rechtswidrige Beihilfe, die den Wettbewerb auf dem europäischen Energiemarkt stört", urteilt Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy. "Die Milliarden-Geldspritze ist weder in Brüssel offiziell notifiziert worden, noch haben EDF oder die französische Regierung nachvollziehbar erklärt, wofür das Geld verwendet werden soll." Die Energiegenossenschaft fordert die EU-Kommission deshalb in ihrer Beschwerde auf, die Finanzhilfen aus Paris zu prüfen. Auch müsse EDF offenlegen, wofür genau die zusätzlichen Kapitalmittel eingesetzt werden.

© 2017 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz

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