Immobilien-Studie: Wohnungsknappheit macht Energiewerte unwichtig ...

Immobilien-Studie: Wohnungsknappheit macht Energiewerte unwichtig wie nie

23.08.2017 | Energienachrichten

Noch nie spielte der energetische Zustand einer Immobilie für die Vermarktung eine geringere Rolle als gegenwärtig. Das zumindest besagt der "Marktmonitor Immobilien 2017" des Immobilienportals Immowelt. So erzielen laut Befragung nur noch 43 Prozent der befragten Immobilienmakler für energetisch sanierte Objekte einen höheren Kaufpreis. Im Jahr 2010 lag diese Quote noch bei 60 Prozent.

Als gänzlich unbedeutend bewertet die Immobilienbranche Sanierungen zwar nicht: Die befragten Makler schätzen den Kaufpreisabschlag aufgrund von Sanierungsrückständen aktuell auf durchschnittlich 19,6 Prozent. Allerdings dürften sich bei diesem Wert aufwendige Sanierungsmaßnahmen vor dem Verkauf zwecks Mehrerlös nicht lohnen.

Immer mehr Makler - aktuell fast ein Drittel der Befragten - raten ihren Kunden davon ab, eine Immobilie vor dem Verkauf zu sanieren. Sofern doch Sanierungsempfehlungen ausgesprochen werden, betrifft dies die Dachdämmung, den Einbau einer Brennwertheizung sowie eine Wärmeschutzverglasung. Die früher so beliebte Vollwärmedämmung der Fassade wird kaum noch empfohlen.

Auch bei Mietimmobilien ist die Frage nach energetischen Sanierungen so unwichtig wie noch nie. Hier sind 44 Prozent der Befragten der Ansicht, der energetische Zustand habe kaum oder keine Auswirkungen auf die Vermarktung. In Großstädten sind es sogar mehr als die Hälfte.

Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: Die zunehmende Wohnungsknappheit in vielen Regionen Deutschlands und die steigende Nachfrage nach städtischen Immobilien hat sowohl auf dem Kauf- als auch dem Mietmarkt dazu geführt, dass auch energetisch unsanierte Objekte immer attraktiver erscheinen.

© 2017 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz

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