Finanztip: Stromanbieter verschleiern Preiserhöhungen

Finanztip: Stromanbieter verschleiern Preiserhöhungen

11.08.2017 | Energienachrichten

Etwa jeder zweite Strom-Grundversorger hat in der ersten Jahreshälfte 2017 die Preise erhöht. Die ersten Stromanbieter haben sogar schon Mitteilungen an ihre Kunden über Preisanpassungen für Januar 2018 verschickt. Die Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, die betroffenen Haushalte rechtzeitig über steigende Preise zu informieren. Doch viele Anbieter verschleiern Preiserhöhungen offenbar so geschickt, dass Kunden sie als solche kaum erkennen.

Stromkunden in der Grundversorgung müssen mindestens sechs Wochen im Voraus über eine anstehende Preiserhöhung in Kenntnis gesetzt werden. Kündigt der Versorger eine solche an, verfügen Verbraucher über ein Sonderkündigungsrecht, um zu einem günstigeren Anbieter wechseln zu können.

"Ein großes Problem ist, dass viele Unternehmen die Preiserhöhung nicht klar kommunizieren", erklärt Dr. Britta Beate Schön, Rechtsexpertin beim gemeinnützigen Verbraucher-Ratgeber Finanztip. "Kunden verstehen die Tarifänderungen oft erst dann, wenn die teurere Rechnung ins Haus flattert. Dann ist es aber zu spät für eine Sonderkündigung und die höheren Preise gelten."

Wie Stromversorger Preiserhöhungen ankündigen müssen, schreibt das Energierecht vor: Die Ankündigung soll transparent und verständlich informieren. Doch in der Realität wird eine Erhöhung oft als "Preisanpassung" oder "Preisentwicklung" getarnt. Andere Anbieter verschleiern die höheren Preise laut Finanztip mit besonders langen Schreiben. Eine weitere Masche: Über die Tatsache, dass die Preise erhöht werden, verliert der Anbieter kein Wort. Das Schreiben listet nur zukünftige Kosten - was der Kunde derzeit zahlt, wird nicht erwähnt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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