Zwischenbilanz 2017: Mini-Schritte bei der Energiewende

Zwischenbilanz 2017: Mini-Schritte bei der Energiewende

10.07.2017 | Energienachrichten

Im ersten Halbjahr 2017 ist der Anteil erneuerbarer Energien in der Summe aller Sektoren nur leicht gestiegen. Einem spürbaren Plus bei der Stromerzeugung steht dabei ein bedauerlicher Rückgang im Verkehrssektor gegenüber. Der Wärmesektor verzeichnet einen geringen Anstieg. "Die Energiewende kommt in Deutschland viel zu langsam voran", bilanziert Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).

Erneuerbare Energien trugen von Januar bis Juni 2017 laut BEE-Zahlen zu 15,2 Prozent zum Endenergieverbrauch in der Bundesrepublik bei. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 14,8 Prozent. Erst im April hatte der BEE eine Prognose zur Entwicklung der Energiewende bis 2020 vorgelegt, die ein deutliches Verfehlen des verpflichtenden EU-Ziels von 18 Prozent erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch Deutschlands im Jahr 2020 prognostizierte. Nach jetzigem Stand würde die Bundesrepublik im Jahr 2020 auf einen Erneuerbaren-Anteil von 16,7 Prozent kommen. Das Ziel, die hiesigen CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, ist nach Einschätzung des BEE sogar noch weiter entfernt. Der Verband geht davon aus, dass allenfalls 30 Prozent erreicht werden.

Harald Uphoff richtet einen Appell an die kommende Bundesregierung: "Nur mit einem deutlich engagierteren Ausbau erneuerbarer Energien - bei Strom genauso wie bei Wärme und Verkehr - können wir den Pariser Klimavertrag einhalten und unsere gegenüber der EU verbindlichen Ausbauziele erreichen. Wir benötigen faire Wettbewerbsbedingungen für erneuerbare Energien über eine CO2-Bepreisung im Strom- und Wärmesektor." Abgeschafft werden müsse hingegen die Deckelung regenerativer Energien, die Förderung fossiler Heizungen sowie die Benachteiligung von Biotreibstoffen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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