Studie: Verbrauchsangaben von Elektrogeräten oft unrealistisch

Studie: Verbrauchsangaben von Elektrogeräten oft unrealistisch

23.06.2017 | Energienachrichten

Laut Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung verbrauchen viele Elektrogeräte im Alltag offenbar deutlich mehr Energie als angegeben. Die SZ beruft sich auf eine aktuelle Studie mehrerer europäischer Umweltschutzorganisationen.

Schuld am teils drastischen Gefälle zwischen Laborbedingungen und realem Alltagsbetrieb seien vor allem nicht eindeutige und technisch veraltete Tests zur Verbrauchsmessung. Hinzu kämen fehlende oder verwirrende Informationen für Verbraucher, beispielsweise wenn sich durch veränderte Geräteeinstellungen oder eine neue Software der Stromverbrauch erhöhe, so die Autoren der Studie.

Zum Vergleich testeten die Organisationen Geräte unter aktualisierten und alltagsnahen Bedingungen. So wurden beispielsweise Ultra-HD-Fernseher auch mit entsprechendem Videomaterial und der neuesten Software geprüft. Bei der Verbrauchsmessung von Kühlschränken wurden - anders als in bisherigen Standardverfahren - auch die Türen geöffnet und geschlossen. Das Resultat: Je nach Gerät stieg der tatsächlich gemessene Verbrauch im Vergleich zu den Labortests der Hersteller zumeist um 20 bis 30 Prozent. Im Extremfall wurde sogar ein mehr als doppelt so hoher Energieeinsatz gemessen.

Die Studie könnte jedoch angreifbar sein: Je Produktkategorie wurde nur ein Gerät getestet. Offizieller Standard wären mindestens vier Geräte derselben Kategorie.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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