Mehr Stromhandel zwischen Deutschland und Dänemark

Mehr Stromhandel zwischen Deutschland und Dänemark

19.06.2017 | Energienachrichten

In den letzten Jahren wurde verhältnismäßig wenig Strom zwischen den europäischen Nachbarn Dänemark und Deutschland gehandelt. Hauptursache waren und sind Netzengpässe. Vertreter beider Länder haben sich nun jedoch auf eine Lösung geeinigt, die schrittweise wieder mehr Stromhandel ermöglichen und gleichzeitig die Netzsicherheit gewährleisten soll. Langfristiges Ziel der Partnerschaft ist es, die grenzüberschreitenden Leitungen vollständig für den Stromhandel zu nutzen, sobald die internen Netzengpässe beseitigt wurden.

Im Übergangszeitraum soll die Handelskapazität zwischen Deutschland und Dänemark schrittweise erhöht werden. Dazu wurden jährlich ansteigende Mindesthandelskapazitäten vereinbart, die ab Juli 2017 gelten und bis November desselben Jahres schrittweise auf 400 Megawatt ansteigen. 2018 soll die Mindesthandelskapazität bei 700 Megawatt liegen, 2019 auf 1.000 Megawatt und 2020 schließlich auf 1.100 Megawatt steigen. Die dafür nötigen Maßnahmen, so die Annahme, sollen nicht mehr als 40 Millionen Euro pro Jahr kosten. Für die Umsetzung sind die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber beider Länder, TenneT und Energienet, gemeinsam verantwortlich.

Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: "Die Einigung mit Dänemark ist ein wichtiger Schritt für den europäischen Binnenmarkt und für die Kooperation mit unseren Nachbarländern. Dänemark ist einer unserer wichtigsten Partner, um die Energiewende und den Binnenmarkt in Europa voranzubringen. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass wir die Situation an der deutsch-dänischen Grenze lösen konnten. Von dieser Einigung gehen zwei wichtige Signale aus: Erstens geht Deutschland die Herausforderungen beim Netzausbau in enger Absprache mit den Nachbarländern an und löst sie nicht zulasten des Handels mit den Nachbarn. Wir müssen sicherstellen, dass sich unsere Nachbarn auf den Handel mit uns verlassen können und wir uns umgekehrt auch auf den Stromhandel mit unseren Nachbarn. Zweitens unternimmt Deutschland enorme Anstrengungen im Netzausbau, um die Energiewende in Deutschland und in Europa voran zu bringen. Aber der Netzausbau braucht Zeit. Diesem Umstand trägt die Einigung Rechnung."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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