Kostengünstige Maßnahmen zur Wärmeeinsparung gesucht

Kostengünstige Maßnahmen zur Wärmeeinsparung gesucht

08.06.2017 | Energienachrichten

Die "Allianz für einen klimaneutralen Wohngebäudebestand", ein Bündnis von Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen, mahnt aktuell an, dass bei der Energieverbrauchssenkung von Heizung und Warmwasser bislang vor allem kostenintensive Maßnahmen zum Einsatz kämen. Gegenüber der aufwendigen Dämmung von Gebäudefassaden und dem Einbau moderner Fenster würden kostengünstigere Maßnahmen an der Heizungsanlage oder den Heizkörpern und ihrer Steuerung deutlich seltener umgesetzt - auch weil die aktuelle Rechtslage sie nicht gleichberechtigt behandle.

Im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht die Allianz verschiedene, vor allem kostengünstige Technologien zur Energieverbrauchssenkung in Mehrfamilienhäusern. Dazu gehören:

- Der hydraulische Abgleich. Dabei wird der Druck in den Rohrleitungen, die das warme Wasser zu den Heizkörpern bringen, so eingestellt, dass alle Räume optimal erwärmt werden, die Heizungsanlage aber gleichzeitig möglichst wenig Wärme erzeugen muss.

- Programmierbare bzw. fernsteuerbare Thermostate, mit Hilfe derer die Heizkörper so eingestellt werden können, dass sie die Wohnung zum gewünschten Zeitpunkt erwärmen.

- Einrichtungen, die eine tägliche Kontrolle des aktuellen Wärmeverbrauchs ermöglichen, zum Beispiel über Displays in der Wohnung oder über eine App.

- Assistenzsysteme, die den Bewohnern den richtigen Zeitpunkt zum Lüften nennen und auch signalisieren, wann die Fenster wieder geschlossen werden müssen.

"Noch mehr Energieeffizienz bei Wohngebäuden ohne Überbelastung von Vermietern und Mietern geht nur, wenn Bauherren und Immobilieneigentümer auf einen kosteneffizienten, technologieoffenen Maßnahmenmix zurückgreifen können. Daher müssen von der Politik die Maßnahmen adressiert werden, die den besten Kosten-Nutzen-Effekt bringen", so Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, eines der Allianz-Gründungsmitglieder. Frank Hyldmar, Geschäftsführer des Allianzmitglieds Techem, ergänzt: "Ich bin überzeugt, dass man mit Maßnahmen, wie wir sie untersuchen, für weniger als zehn Euro pro Quadratmeter Wohnfläche viel Energie einsparen und damit bis zu 15 Prozent CO2 zusätzlich vermeiden kann. Außerdem bedeuten sie in vielen Fällen einen Komfortgewinn für die Bewohner."

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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