Bis zum endgültigen Ausstieg im Jahr 2022 das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz geht, entsteht weiterhin hoch radioaktiver Atommüll. Die 3sat-Dokumentation "Die Atommüll-Lüge" hinterfragt in diesem Zusammenhang die Idee vom angeblich "sicheren" Endlager und stellt alternative Konzepte zur Lagerung von Atommüll vor. Die Erstausstrahlung der Sendung erfolgt am kommenden Donnerstag, 8. Juni 2017, um 20.15 Uhr auf 3sat.
Zum Hintergrund der Dokumentation:
Für die Entsorgung bzw. Aufbewahrung des Atommülls soll ein unterirdisches Endlager errichtet werden: sicher für eine Million Jahre, gewappnet gegen Naturkatastrophen, Klimawandel, Terroranschläge und zerfallende Castor-Behälter. Der Ort muss alle erdenklichen Umweltveränderungen überstehen und selbst dann noch sicher sein, wenn sämtliche Atommüllbehälter sich in ihre Bestandteile zersetzt haben. Das Endlager muss aber auch zugänglich sein, um im schlimmsten Fall marode Fässer zu bergen. Nicht zuletzt sollte die Standortwahl nach Möglichkeit auf die mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung stoßen.
Ist dieses "perfekte" Endlager nur ein Hirngespinst? Oder ist das Konzept von der sicheren Lagerung ein Konstrukt der Politik, um in absehbarer Zeit keine Entscheidung treffen zu müssen? Und was passiert, wenn das Lager voll ist? Wie soll der Müll eine Million Jahre lang kontrolliert werden? Wissenschaftler und sogar Atomkraftgegner fordern inzwischen den Abschied vom Konzept des "Eine-Million-Jahre-Endlagers" zugunsten eines hinlänglich sicheren Endlagers auf Zeit. Ein solches "vorläufiges Endlager" würde die Suche nach dem idealen Ort möglicherweise beschleunigen.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft