Wie die Initiave Agora Energiewende mitgeteilt hat, floss am 30. April 2017 so wenig Kohlestrom durch die deutschen Netze wie nie zuvor. Demnach lieferte die Kohlekraft zwischen 15 und 16 Uhr eine Leistung von nur noch knapp acht Gigawatt. Während die hiesigen Steinkohlekraftwerke auf 1,8 Gigawatt heruntergefahren worden waren, kam die Braunkohle immerhin noch auf rund 6,2 Gigawatt. Zum Vergleich: Die mögliche Spitzenleistung des deutschen Kohlekraftwerksparks liegt bei etwa 50 Gigawatt.
Im Gegensatz zum Rekordtief der Kohle hatten erneuerbare Energien am betreffenden Wochenende überdurchschnittlich viel Strom geliefert. In der Spitze, am Sonntagmittag, waren es mehr als 55 Gigawatt, das nächtliche Minimum lag bei immer noch 16 Gigawatt. Am letzten Tag im April 2017 stammten damit durchschnittlich 64 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus Wind, Sonne und anderen regenerativen Energiequellen.
An der Leipziger Strombörse ergaben sich zu diesem Zeitpunkt übrigens für mehrere Stunden negative Großhandelspreise. Nach Einschätzung von Agora Energiewende ein klares Zeichen für einen unflexiblen Kraftwerkspark.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft