Der schleppend verlaufende und immer wieder von Bürgerprotesten begleitete Netzausbau gilt als eine der größten Herausforderungen und zugleich Hürden der beschleunigten Energiewende. Dabei ist der Ausbau der Stromnetze möglicherweise nicht zwingend im geplanten Umfang erforderlich - dies besagt zumindest eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena). Demnach bieten Stromspeicher hohes Potenzial, um den Netzausbau teilweise begrenzen zu können.
Laut dena-Studie könnten Energiespeicher die Kosten für den Netzausbau um bis zu 60 Prozent senken. Weil der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion seit Jahren wächst, schwankt das Stromangebot stärker und es wird zunehmend wichtig, die Stromnachfrage flexibler zu gestalten. "Hier zeigt sich, dass dezentrale Stromspeicher eine tragende Rolle spielen, damit die Kosten für Endverbraucher und Netzbetreiber im Rahmen bleiben", erklärt Herbert Schein, CEO des deutschen Batteriekonzerns VARTA AG. "Diese Flexibilität bieten intelligente Energiespeicher. Kombiniert mit einer Solaranlage auf dem Dach können sie den Umfang des teuren Netzausbaus deutlich reduzieren." In Zeiten, da besonders viel Sonnenstrom anfalle, so Schein, könne ein intelligenter, netzdienlicher Speicher diese Spitzen aufnehmen oder kurzfristig Regelleistung bereitstellen, was bislang nur die klassischen Kraftwerke tun.
VARTA betont das extrem hohe Potenzial für weiteres Wachstum bei Stromspeichersystemen: Bereits heute gebe es bundesweit rund 1,6 Millionen Solarstromanlagen und jährlich kämen zehntausende Neuanlagen hinzu, die allesamt mit einem Batteriespeicher kombinierbar seien.
© 2017 Strom-Speicher.org
Björn Katz, Redaktion Strom-Speicher.org