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Windkraft-Ausschreibungen: Bürgerenergieprojekte machen das Rennen

22.05.2017 | Energienachrichten

Am vergangenen Freitag hat die Bundesnetzagentur die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für Onshore-Windkraftprojekte veröffentlicht. Für das Ausschreibungsvolumen von insgesamt 800 Megawatt wurden mehr als 250 Gebote abgegeben, unter denen letztlich 70 Projekte den Zuschlag erhielten. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 5,71 Cent pro Kilowattstunde.

Die Branche bewertet sowohl die Tatsache, dass sich das Ausschreibungsverfahren als ausgesprochen wettbewerblich erwiesen hat, positiv, als auch den Umstand, dass 70 Prozent der eingereichten Gebote Bürgerenergieprojekte waren. Von den 70 letztenendes bezuschlagten Projekten stammten 65 und damit über 90 Prozent aus dem Bereich Bürgerenergie.

Andreas Wellbrock, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, kommentiert: "Die Auswirkungen des Systemwechsels auf die Akteursvielfalt lässt sich zwar nicht abschließend beurteilen, der Kahlschlag blieb aber aus. Die Bürgerenergie ist für die Akzeptanz und damit den Erfolg der Energiewende genauso wichtig wie das Engagement größerer Unternehmen."

Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy, ergänzt: "Dass in der ersten Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land zahlreiche Bürgerenergie-Gesellschaften einen Zuschlag erhalten haben, ist zunächst einmal begrüßenswert. Das Ergebnis der Ausschreibungen muss jetzt allerdings genau darauf geprüft werden, ob hier Gesellschaften zum Zug kamen, in denen tatsächlich engagierte Bürger die Zügel in der Hand halten - oder in wie vielen Fällen am Ende doch versteckte Großinvestoren dahinterstecken. Das ist ein entscheidender Unterschied, denn nur eine echte Bürgerbeteiligung führt zu einer erfolgreichen Energiewende."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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