Um den Ausstieg aus der besonders klimaschädlichen Braunkohleverstromung möglichst sozialverträglich voranzutreiben, bietet der Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy seit diesem Monat einen neuen Stromtarif an: Mit dem Produkt "Solarstrom plus" haben Verbraucher in ganz Deutschland erstmals die Möglichkeit, sich direkt für das Ende der Braunkohle und für zukunftsfähige Jobs zu engagieren. Durch einen im Strompreis enthaltenen Förderbetrag finanzieren Stromkunden den Bau neuer Photovoltaikanlagen, die wegfallende Arbeitsplätze im Zuge des Kohleausstiegs kompensieren sollen.
"Deutschland muss bis spätestens 2030 vollständig aus der Braunkohle aussteigen, sonst sind unsere Klimaziele nicht zu erreichen", sagt Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. "Wir wollen nicht mehr länger auf die Politik warten und starten deshalb unseren neuen Tarif Solarstrom plus." Dieses völlig neue Stromangebot trage dazu bei, dass die Menschen in den bisherigen Braunkohle-Hochburgen eine Perspektive für die Zeit nach dem Kohleausstieg hätten. Nur durch Alternativen könne der Strukturwandel gelingen, so Müller.
Wie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace Energy berechnet hat, geht es um 3.900 Braunkohlearbeitsplätze im Lausitzer Revier und 4.500 Jobs im Rheinischen Revier, die es im Jahr 2030 bei einer Fortsetzung der Braunkohleverstromung noch geben würde. Diese Arbeitsplätze könnten laut Studie alleine durch den weiteren Ausbau der Wind- und Solarenergie vor Ort vollständig ersetzt werden.
© 2017 StromAuskunft.de
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft