Energiewirtschaft warnt vor Versorgungslücke

Energiewirtschaft warnt vor Versorgungslücke

02.05.2017 | Energienachrichten

Die deutsche Energiewirtschaft warnt neben dem Dauerthema des zu langsam voranschreitenden Netzausbaus aktuell auch vor einem zunehmend stockenden Zubau bei der Energieversorgung. Zwar würde der Anteil von Solar- und Windkraftanlagen stetig zulegen, für weiterhin benötigte konventionelle Kraftwerksprojekte, vor allem Gas- und Pumpspeicherkraftwerke, sei die Marktlage jedoch äußerst problematisch.

Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromversorgung im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um weitere vier Prozent. Inzwischen decken Wind, Sonne, Wasser und Biomasse ein Drittel des deutschen Strombedarfs.

Ganz anders, so der BDEW, präsentiere sich die Marktlage bei Gaskraftwerken: Momentan befänden sich vier Projekte im Bau, 15 weitere sowie acht potenzielle Pumpspeicherkraftwerke seien in Planung. Aber: Die Verunsicherung unter den Investoren mache die Realisierung der Kraftwerksprojekte äußerst fraglich.

Die Anlagen sind nach Überzeugung des BDEW wichtig, um die Stromversorgung Deutschlands auch dann zu gewährleisten, wenn Wind und Sonne witterungsbedingt nicht genug Energie liefern. Der Verband weist diesbezüglich auf eine drohende Versorgungslücke hin: Bis 2022 stünden durch Neubauten gut 1.800 Megawatt an sicher zur Verfügung stehender Leistung in Form von konventionellen Kraftwerken einem Wegfall durch Stilllegungen in Höhe von rund 26.000 Megawatt gegenüber.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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