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RWE testet Smart Grid in 110 Haushalten

02.07.2014 | Energienachrichten

Der Energiekonzern RWE hat in der Siedlung Wertachau, einem Ortsteil der Stadt Schwabmünchen bei Augsburg, ein intelligentes Stromnetz, ein sogenanntes Smart Grid, aufgebaut. Nach knapp zweijähriger Vorbereitungszeit sind nun sämtliche Komponenten am Netz und zum 1. Juli in den insgesamt 110 teilnehmenden Haushalten in Betrieb gegangen. Es ist das bundesweit erste der drei Smart-Operator-Projekte von RWE.

Das Projekt in der Siedlung Wertachau ist eine der umfassendsten Smart-Grid-Installationen überhaupt: Erstmalig sind intelligente Stromzähler, verschiedene intelligente Hausgeräte in Privathaushalten sowie Netzbausteine wie ein zentraler Batteriespeicher in einem Smart Grid zusammengefasst. Das Konzept soll insbesondere das Potenzial erneuerbarer Energien optimal ausschöpfen: Intelligente Geräte in den Haushalten sowie zentrale Komponenten im Ortsnetz werden so weit wie möglich auf die Stromerzeugung durch die mehr als 20 im Ort vorhandenen Photovoltaikanlagen ausgerichtet. So wird möglichst viel des in der Siedlung erzeugten Ökostroms auch vor Ort genutzt.

Gesteuert werden alle Bausteine - etwa intelligente Haushaltsgeräte und Heizsysteme, Batteriespeicher oder eine regelbare Ortsnetzstation - durch den sogenannten Smart Operator. Er bildet das Gehirn des intelligenten Netzes. Der kleine, kompakte Computer managt mit einer speziell für das Projekt programmierten Software selbstständig das Ortsnetz und die intelligenten Bausteine.

"Wir untersuchen in den Smart-Operator-Projekten, wie der Betrieb der Ortsnetze durch den Einsatz künstlicher Intelligenz optimiert werden kann. Ziel ist, die lokale Netzinfrastruktur durch eine intelligente Steuerung mit neuartigen Komponenten effizienter zu nutzen. Damit gehen wir einen großen Schritt in Richtung Energiezukunft", so Dr. Joachim Schneider, der im Vorstand der RWE Deutschland das Ressort Technik verantwortet.

Das Smart-Operator-Projekt in der Wertachau ist im Mai 2012 gestartet. Bei den rund 110 teilnehmenden Haushalten der Siedlung wurden zunächst sämtliche herkömmlichen Stromzähler gegen Smart Meter ausgetauscht. In der zweiten Projektphase wurde das Netz um intelligente Bausteine wie Energiespeicher, Wärmepumpen und intelligente Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Wäschetrockner erweitert. Neben dem zentralen Batteriespeicher wurde auch eine Ladesäule für Elektroautos in Betrieb genommen. Zu guter Letzt wurde der Smart Operator in das Stromnetz integriert. Er ermittelt unter anderem anhand von Wetterprognosen die zu erwartenden Einspeisungen sowie Lasten, Aufnahmefähigkeit und Speichermöglichkeiten im Stromnetz. Bis Ende 2015 werden die Projektpartner nun praktische Erfahrungen beim Betrieb des intelligenten Stromnetzes sammeln.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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