Am heutigen Mittwoch steht im Bundeskabinett die Verabschiedung des Mieterstromgesetzes auf der Tagesordnung. Damit wäre der Weg für die Förderung von Mieterstrom unter einheitlichen Rahmenbedingungen geebnet. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Energie- und IT-Unternehmens LichtBlick zeigt in diesem Zusammenhang, dass 66 Prozent der Mieter in Deutschland Mieterstrommodelle begrüßen und in Anspruch nehmen würden.
Mit Mieterstrom, so der Gedanke hinter dem Gesetz, sollen künftig auch Bewohner von Mehrfamilienhäusern von den Vorzügen der Energiewende profitieren können. Derartige Projekte, bei denen Mieter vor Ort erzeugten, erneuerbaren Strom beziehen können - beispielsweise aus einer Photovoltaikanlage oder einem Blockheizkraftwerk -, sind jedoch noch äußerst selten. Die LichtBlick-Umfrage zeigt, dass 82 Prozent der bundesweiten Mietimmobilien über keine entsprechenden Anlagen verfügen und nur vier Prozent der Mieter bislang Mieterstrom beziehen.
"Um das Potenzial von 3,8 Millionen Wohnungen, die für Mieterstrom in Deutschland laut einer Studie vom Bundeswirtschaftsministerium in Frage kommen, voll auszuschöpfen, müssen in den kommenden Jahren rund 370.000 Solaranlagen installiert werden", rechnet Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft bei LichtBlick, vor. "Das sind lohnende Investitionen und ein wichtiger Impuls für die Energiewende. Mieterstrom entlastet auf lange Sicht das EEG-Konto."
In Bezug auf die Regularien erklärt Lücking: "Bislang mussten alle Projekte einzeln unter anderem mit Netzbetreibern abgestimmt werden, da es keine einheitlichen Rahmenbedingungen gab. Das aktuelle Gesetz bringt Klarheit und ist ein wichtiges Signal für den Mieterstrom-Markt."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft