Konventionelle Stromerzeugung Deutschlands zu hoch

Konventionelle Stromerzeugung Deutschlands zu hoch

21.04.2017 | Energienachrichten

Nach Einschätzung des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) belegt der in der letzten Woche veröffentlichte Monitoringbericht der Bundesnetzagentur, dass nur ein sehr kleiner Teil des konventionellen Kraftwerksparks in Deutschland tatsächlich zur Netzstabilität erforderlich und die konventionelle Stromerzeugung daher weiterhin viel zu hoch ist.

"Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass konventionelle Kraftwerke die Netze verstopfen, während sauberer Strom abgeregelt wird", kritisiert BEE-Geschäftsführer Harald Uphoff. "Der weitaus größte Teil des konventionellen Erzeugungssockels ist netztechnisch nicht erforderlich und blockiert die Einbindung erneuerbarer Energien. Das Bundeswirtschaftsministerium sollte die Bundesnetzagentur dazu auffordern, den gesetzlichen Vorrang erneuerbarer Energien gegenüber den konventionellen Kraftwerken durchzusetzen, anstatt diesem Marktversagen nur zuzuschauen und Berichte zu schreiben."

Laut Monitoringbericht der Netzagentur wurde fast zehnmal so viel Strom aus konventionellen Kraftwerken eingespeist wie für einen sicheren Netzbetrieb erforderlich gewesen wäre. Deutschlands Atom- und Braunkohlekraftwerke sind nach Auffassung der Bundesnetzagentur aufgrund technischer Restriktionen besonders starr und unflexibel. Auch weist die Behörde darauf hin, dass es ökonomische Anreize für die Kraftwerksbetreiber gebe, ihre Anlagen selbst zu Zeiten niedriger Börsenstrompreise weiterlaufen zu lassen. Der Monitoringbericht empfiehlt, dass erneuerbare Energien künftig mehr und mehr Systemdienstleistungen übernehmen sollten.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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