In 80 Prozent der deutschen Wohngebäude sind die Heizungen nicht optimal eingestellt. Diese Zahl liefert eine Analyse der gemeinnützigen co2online GmbH, die Daten von über 60.000 Immobilien ausgewertet hat. Laut Studie fehlt in den allermeisten Fällen der sogenannte hydraulische Abgleich. Diese Maßnahme stellt sicher, dass die Heizenergie gleichmäßig im Haus verteilt und damit effizient genutzt wird. Würde die Heizungsoptimierung deutschlandweit konsequent umgesetzt, könnten jährlich 5,3 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden, rechnet man bei co2online vor.
Immerhin: Der Anteil der optimierten Heizanlagen ist seit der letzten Auswertung vor fünf Jahren um etwa fünf Prozent gestiegen. Zwischen den einzelnen Bundesländern lassen sich allerdings große Unterschiede feststellen. In der Analyse schneidet Sachsen mit 77 Prozent nicht optimal eingestellter Heizsysteme am besten ab. Hamburg steht mit 84 Prozent am schlechtesten da.
Durch die Optimierung ihrer Heizanlagen entlasten Haushalte effektiv das Klima und sich selbst zugleich finanziell: durch geringere Heizkosten und einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Nettokosten des hydraulischen Abgleichs. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus stehen beispielsweise Kosten von 650 Euro (abzüglich 165 Euro Förderung) einer jährlichen Ersparnis von 90 Euro gegenüber. Der hydraulische Abgleich rechnet sich demzufolge nach fünf Jahren.
Die durchaus lukrative Maßnahme scheint in der breiten Öffentlichkeit jedoch noch kaum wahrgenommen zu werden. Bislang sind erst rund 20.000 Anträge für die Förderung der Heizungsoptimierung gestellt worden. In Anbetracht der geschätzten 17 Millionen nicht optimal eingestellten Heizanlagen in Deutschland eine mäßige Zahl.
© 2017 GasAuskunft.de
Björn Katz, Redaktion GasAuskunft